Mit dem Kunstprojekt „AsBest as German Waves – Die Deutsche Welle“ des Künstlers Jan Glisman präsentiert sich der artrmx e.V. im diesjährigen Programm von AIC ON und bietet in Zusammenarbeit mit der passionierten Baustellenliebhaberin und Designerin Claudia Saar (Servicekomplizen) einen Spaziergang zum Thema Baustellen an.
„AsBest as German Waves – Die Deutsche Welle“ ist ein Kunstprojekt des Künstlers Jan Glisman in Kooperation mit artrmx. Das Projekt thematisiert die Entfernung des ehemaligen mit Asbest belasteten Gebäudes des Radiosenders „Deutsche Welle“ aus dem Kölner Stadtbild. Entkernung, sichere Entfernung der Schadstoffe, Demontage der Fassadenelemente oder eine kontrollierte Sprengung, die Baustelle am Raderthalgürtel im Kölner Süden hat eine lange Geschichte. Der Abriss oder wie anfangs geplant – die Sprengung des Gebäudes verzögerten sich in den letzten Jahren wiederholt. Investoren und Projektplaner, Anwohner und Nachbarschaft diskutieren um die richtige Art der Abtragung, während Spezialfirmen den stark gesundheitsgefährdenden Spritzasbest aus den Zwischendecken herausholen.
Die Ausstellung, die am 01.06. im Atelierzentrum Ehrenfeld ihre Vernissage feiert, thematisiert die Dimensionen und Eigenheiten des baulichen Kolosses und ist die erste von zwei geplanten Präsentationen des Kunstprojekts.
Nach dem Auszug aus der Kölner Hauptzentrale strahlt der Radiosender „Deutsche Welle“ seit dem Jahr 2003 sein Programm aus Bonn und mittlerweile auch aus Berlin weltweit aus. Die Sendungen werden als ein Bestandteil von Kulturgut erhalten, entwickelt, gepflegt und diskutiert. Anders das ehemalige Gebäude der Deutschen Welle, von wo aus seit Ende der siebziger Jahre die Übermittlung stattfand. Wegen Kontaminierung durch Spritzasbest wird das 138 Meter hohe Gebäude nach einer Nutzung von nur knapp 20 Jahren abgerissen. Neben der Entstehung astronomisch hoher Kosten bleiben Tonnen von verseuchtem Baumaterial und das Verschwinden des dritthöchsten Gebäudes von Köln.
Mit der Thematisierung dieser Rückstände wird das Desaster der Geschichte dieses Gebäudes in eine künstlerische Arbeit transformiert. Die Ausstellung zeigt die Ergebnisse der Recherchephase anhand des gesammelten Video- und Fotomaterials, das der Künstler in Teilen auch in großformatige zeichnerische Studien überführt.
Die Ausstellung „AsBest as German Waves – die Deutsche Welle“ wird gefördert durch die Regionale Kulturförderung des Landschaftsverbandes Rheinland, das Kulturamt der Stadt Köln sowie die Bezirksvertretung Köln-Ehrenfeld. Sie ist Teil von AIC ON 2018 – der gemeinsamen Veranstaltung der freien Kunstinitiativen Kölns.
Für das Programm des diesjährigen AIC ON Vermittlungsangebots wird die passionierte Baustellenliebhaberin und Designerin Claudia Saar (Servicekomplizen) eine kostenfreie Tour zum Thema Baustellen in Ehrenfeld führen. Im Anschluss an die Führung tritt sie um 18:00 Uhr im Atelierzentrum Ehrenfeld mit dem Künstler Jan Glisman ins Gespräch.